Christoph Gerber

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Im Eingangsbereich der am Nordrand des Gebirges gelegenen Karsthöhle von Malkayası wurde in den Jahren 2002 und 2004 eine kleine Ausgrabung durchgeführt (1.2). Dabei wurden zwei Begehungsflächen aus dem mittleren Chalkolithikum (etwa erste Hälfte des 5. Jts.) freigelegt. Die dabei zutage gekommenen Funde umfassen fast das gesamte Fundspektrum, das an einem solchen Siedlungsplatz zu erwarten ist, und erlauben somit einen nahezu einmaligen Einblick in die Kultur dieser frühen Epoche.
Die geborgene Keramik entspricht der aus dem Tal der Christus-Höhle. Zu den bemerkenswerten Funden gehört ein Schalenfragment mit Innenbemalung (3). Ein Topf mit repariertem Rand (4) sowie Löffel (13) zeugen vom Alltagsleben jener Menschen. Gebrauchskeramik, Geschoßspitzen und Sichelklingen aus Silex und Obsidian (8-10), Werkzeuge aus Tierknochen und Webgewichte weisen auf die vielfältige Beschäftigung der damaligen Höhlenbewohner. Wie an den Knochen- und Muschelfunden zu sehen ist, lebten sie von der Tierhaltung, der Jagd und dem Fischfang.
Zu den Funden gehören auch zwei marmorne Idole, ein fast vollständig erhaltenes ‚Violinkasten’-Idol und das Fragment einer ‚Kiliya’-Statuette, die Kontakte zu den ägäischen Inseln bzw. dem kleinasiatischen Küstengebiet zeigen (6). Aus Terrakotta sind der Kopf eines weiteren Idols wie eine Tierfigur in Reptilform (5). Einzigartig sind fünf gestempelte Netzsenker (11), die im Küstengebiet bisher nicht bezeugt waren.
Fundort: Malkayası
1) Blick auf die Karsthöhlen von Malkayası.
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