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Verwitterungsformen
Der Latmos ist Teil des Menderes-Massivs, eines der ältesten Massive der Türkei. Seit dem Tertiär wurde diese Region zum letzten Mal zu einem Gebirge aufgewölbt. In seinem Kernbereich besteht der Latmos aus hochmetamorphen, vermutlich präkambrischen Gesteinen, Granit und Gneis (Augengneis). Die für dieses Gestein und für Gegenden mit subtropisch wechselfeuchtem Klima typischen Verwitterungsformen sind im Latmos besonders stark ausgeprägt und verleihen dem Gebirge seine unverwechselbare Gestalt. Sie lassen Formen entstehen, die an Tiere - Schildkröten (1. 2), Löwen (3), Elefanten (4), Affen (5), Reptilien (6), Muränen (7), Enten (8), Hunde (9) und Fische (10) - erinnern oder auch an Phantasiegestalten (11. 12), eine antike tragische Maske (13), den Kopf eines Pascha (14), eines alten Mannes (15) oder einer Hexe (16).
Die von der schattigen feuchteren Unterseite ausgehende Aushöhlung der einzelnen Felsen, deren Innenwände häufig in nischenartige Vertiefungen ausgewittert und von wulstförmigen Kanten eingefasst sind, geben dem Höhleninnern ein magisches Aussehen (17. 18).
In diesen faszinierenden Verwitterungsformen manifestierte sich nach den Vorstellungen der damaligen Menschen die Macht des einheimischen Berggottes.
Allein wegen dieser außergewöhnlichen Geländeformationen müsste der Latmos unter Schutz gestellt und zu einem Naturpark erklärt werden.

1) Schildkröte
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